Schulfest  und  Heimatfest

Tief verwurzelt ist das Pretzscher Schul- und Heimatfest im Leben unserer Stadt.

"1817 kam der Vorschlag vom Generalsuperindententen der Kirche aus Wittenberg zu uns. Die Stadt Pretzsch griff diesen Gedanken auf, auch wenn andere Orte der Sache ablehnend gegenüberstanden.

Der Rektor Nasius, der Kantor Rudolph und der Lehrer Illinger hatten alle Hände voll zu tun, damit das große Fest am 23. Juni 1817 gefeiert werden konnte.

Wie verlief das erste Schulfest im Jahre 1817 ?

Der Festtag war immer ein Wochentag in der Zeit vom 20.-30. Juni. An diesem Tag versammelten sich die Kinder früh um 8.00 Uhr auf dem Kirchhof. Die damalige Schule war das Wirth`sche Haus in der Schloßstrasse.

Um 9.00 Uhr begann der Zug durch die Strassen, wobei die Kinder zu dritt gehen mussten. Zuerst die grossen Jungen, dann die kleineren. Es folgten die Lehrer. Den weiteren Zug bildeten die Mädchen, und zwar die kleineren zuerst und dann die grossen. Damit es schöner aussah, trug man vor den Jungen an einer langen bunten Stange einen Eichenkranz. Die Mädchen trugen einen Rosenkranz voran. Die Jungen der letzten Klasse, der sogenannten Rektorklasse, schmückten ihre Hüte mit einem Eichenzweig, die nächste Klasse mit einem Tannenzweig und die restlichen Klassen mit Pappel- und Lindenzweigen.Die Mädchen putzten sich alle mit Bändern und Blumensträussen. Nachdem der Festzug alle Strassen passiert hatte, bildete sich auf dem Marktplatz ein doppelter Kreis. Dort wurden von den Kindern Heimatlieder gesungen und Gedichte vorgetragen. Nun gingen alle schnell nach Hause, denn um 13.00 Uhr war schon wieder Antreten auf dem Kirchplatz.

Zur Abhaltung des Festes hatte man den "Buhn" gewählt- eine bewaldete Anhöhe bei Körbin. Mit fröhlichem Gesang zogen jung und alt zum "Buhn". Jungen und Mädchen mussten dort getrennt spielen. Schmaus, Musik und Tanz durften aber nicht dabei sein, weil das nicht der richtige Charakter eines Schulfestes sei. Für die Kinder gab es Brötchen und Malzbier. Es folgte ein Wettrennen. Preise waren: eine Pergamenttafel, ein Federmesser, ein Buch, Papier ein Bund Federn zum Schreiben, Bleistifte und viele bunte Bänder.

Bei den Ausgaben steht zuletzt: "16 Groschen, ein Beitrag für den kleinen Jost, der seine Stiefel verloren hat".    (Sven Nicolaus)

 

Eberhardinenfest 1927

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